30 Jahre nach der Friedlichen Revolution lädt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu einer Gesprächsreihe in Schloss Bellevue ein. Unter dem Titel „Geteilte Geschichte(n)“ macht der Bundespräsident zwischen dem 13. August und dem 9. November 2019 Schloss Bellevue zu einem Ort für persönliche Geschichten aus Ost- und aus Westdeutschland. Dabei möchte er der Frage nachgehen, welchen Stellenwert die Zäsur der Jahre 1989 und 1990 in der gemeinsamen Erinnerung einnimmt.
In kleineren Runden treffen sich jeweils ein Gesprächspartner ostdeutscher und westdeutscher Herkunft, um ihre persönliche Geschichte rund um die Friedliche Revolution, den Mauerfall und die Wiedervereinigung zu erzählen. Es sind Geschichten vom Umbruch und Neuanfang, Geschichten vom Dableiben und Dazukommen ebenso wie vom Weggehen und Zurückkehren und Geschichten verschiedener Generationen.
Es geht darum, einander zuzuhören und auch besser zu verstehen, wie die Situation der Menschen in Ost- und Westdeutschland heute ist, was sich verändert hat, was die Menschen bewegt, wo es Enttäuschungen und neue Hoffnungen gibt, was ähnlich ist und was verschieden. So sollen fremde Lebensgeschichten erfahrbar und mehr Verständnis für andere Sichtweisen möglich werden.
Der Bundespräsident beginnt die Gesprächsreihe am 13. August 2019, dem 58. Jahrestag des Mauerbaus, um den Bogen zu ziehen vom Tiefpunkt der deutschen Nachkriegsgeschichte und dem Gedenken an die Opfer des DDR-Regimes bis zu den Mut- und Glücksmomenten der Friedlichen Revolution und des Mauerfalls. Nach einer Ansprache des Bundespräsidenten unterhalten sich die Journalisten Siegbert Schefke aus Eberswalde und Georg Mascolo aus Stadthagen über „Mut- und Glücksmomente“. Es moderiert Marion Brasch.
Siegbert Schefke filmte am 9. Oktober 1989 die Leipziger Montagsdemonstration. Aufnahmen, die am folgenden Tag in der ARD-Tagesschau gesendet wurden und die Breite des Protests gegen das SED-Regime öffentlich machten. Georg Mascolo berichtete am 9. November 1989 von der Ostseite des Berliner Grenzübergangs Bornholmer Straße über den Moment, als die DDR-Grenzer den Schlagbaum öffneten.
Weitere Gespräche sind am 16. September, 25. Oktober und 5. November geplant.